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Forschung - Geist und Materie

Thomas Görnitz
Brigitte Görnitz


Von der Quantenphysik zum Bewusstsein

Kosmos, Geist und Materie



Heidelberg, Springer


http://www.springer.com/de/book/9783662490815

1. Aufl. 2016, XIX, 839 S. 129 Abb., 58 Abb.in Farbe.

eBook 29,99 € [D]
ISBN 978-3-662-49082-2

Hardcover 39,99 € [D]
ISBN 978-3-662-49081-5




Zum Inhalt des Buches:
Was verstehen wir unter Bewusstsein?
Was sind die Grundprinzipien der Quantentheorie?
Welcher Zusammenhang besteht zwischen beiden?

In ihrem Buch erläutern Brigitte und Thomas Grörnitz ausführlich das Konzept der "Protyposis",
einer abstrakten Quanteninformation.
Diese einfachste Quantenstruktur bildet die Basis für eine zur Einheit führende
naturwissenschaftliche Beschreibung sowohl von Materie als auch des Bewusstseins.

Damit wird die Trennung zwischen Leib und Seele überwunden
und es wird deutlich, wie untrennbar verwoben die Bereiche der Quantentheorie
und der Psychologie im Grunde sind.

Das Buch führt den Leser auf eine spannende Reise zum Bewusstsein und zeigt,
wie der Weg dorthin von der Kosmologie über die biologische Evolution
bis zum Menschen durch die Quantentheorie verstehtbar gemacht werden kann.

Gemeinsam präsentieren die Autoren Themenkomplexe aus Quantentheorie,
Lebenswissenschaften und Psychologie und schaffen so ein informatives Werk
über die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge der Wirklichkeit.



Aktuelle Forschungsprojekte und -ergebnisse


Thomas Görnitz
Brigitte Görnitz

Die Evolution des Geistigen

Quantenphysik – Bewusstsein – Religion

Göttingen, Vandenhoeck&Ruprecht
1. Auflage 2008
372 Seiten mit 45 Abb., gebunden
49,90 € [D]
ISBN 978-3-525-56717-3








Kritiken:
http://www.sandammeer.at/rez08/evolutiongeistig.htm

Thomas Görnitz, Brigitte Görnitz

"Die Evolution des Geistigen"
Quantenphysik - Bewusstsein - Religion

Ein bemerkenswertes, faszinierendes Buch
Schlägt der Leser dieses Buch auf, so tritt er in ein Gedankengebäude von bezwingender Kühnheit. Es erwartet ihn hier eine faszinierend elektrisierende Darstellung dessen, was die Autoren Thomas und Brigitte Görnitz als Protyposis bezeichnen. Diese Idee der Protyposis ist vor dem Hintergrund der Quantentheorie entwickelt worden. Den Anstoß dazu lieferte der Physiker und Philosoph Carl Friedrich von Weizsäcker, dessen Schüler, Freund und Mitarbeiter Thomas Görnitz war. Ihm ist dieses Buch auch gewidmet. Thomas Görnitz ist Professor für Didaktik der Physik an der Universität Frankfurt/Main und Vorsitzender der Carl Friedrich von Weizsäcker-Gesellschaft. Brigitte Görnitz ist Tierärztin, diplomierte Psychologin und dazu noch praktizierende Psychoanalytikerin.

Soweit zu den Autoren. Was aber hat man sich nun unter dem Begriff Protyposis vorzustellen? Ich zitiere aus dem Buch: "Protyposis ist die begriffliche Erfassung einer abstrakten, kosmologisch begründeten Quanteninformation, der sich Gestalt und auch Bedeutung einprägen kann." An anderer Stelle heißt es: "Protyposis ist abstrakte Quanteninformation, die man dem Bereich des Geistigen zuordnen kann und die vor allem nichtlokalisiert zu denken ist." Eine dritte, definierende Umschreibung: "Protyposis ist abstrakte und vorerst bedeutungsfreie Quanteninformation, in die sich gegebenenfalls Gestalten oder auch Bedeutungen einprägen können." Natürlich wird das im Buch in aller Ausführlichkeit erläutert. Auch zur Definition der Quantentheorie möchte ich nun ein Zitat der Autoren heranziehen: "Quantentheorie ist zu verstehen als die notwendige Selbstkorrektur einer Wissenschaft, die bis dahin die Welt letztendlich in unveränderliche Fundamentalobjekte zerlegen wollte und die damit den Beziehungscharakter der Wirklichkeit leugnen muss, der eine Ganzheit mehr sein lassen kann als die Summe ihrer Teile."

Da die Quantentheorie in dem zweifelhaften Ruf steht, sich dem Verständnis der physikalischen Laien zu entziehen, war es ein wichtiges Anliegen der Autoren, dieses Missverständnis oder Vorurteil auszuräumen. Mit überwältigendem Erfolg, wie ich meine. Immer wieder werden anschauliche Beispiele aus dem Alltag herangezogen, um die Quantentheorie begrifflich und begreifbar zu machen. Und immer wieder werden die Kernaussagen wiederholt und dabei immer wieder in ein neues Gewand gekleidet, um ein Höchstmaß an Anschaulichkeit zu erzielen, so dass auch dem begriffsstutzigsten Nicht-Physiker so nach und nach ein erhellendes Licht aufgehen kann. Da sage noch jemand, Physikbücher seien trocken und langweilig! Thomas und Brigitte Görnitz widerlegen diese vielstrapazierte Mär auf sehr eindrucksvolle Weise. In glasklarer Transparenz werden selbst schwierigste Zusammenhänge deutlich gemacht. Und auch Schrödingers Katze hat für mich endlich eine andere, aussagekräftigere Farbe erhalten als das Konturen verwischende "Nachtssindallekatzengrau".

Kommen wir zur Gliederung des Buches. Acht umfangreiche Kapitel, die aber auf vielfältige Weise untereinander vernetzt sind, was sich zwangsläufig aus der Natur des hier behandelten Stoffes ergibt, versuchen, dem Leser die Idee der Protyposis nahe zu bringen. Im ersten Kapitel wird der Weg aufgezeigt, den die Naturwissenschaft seit ihrer Entstehung gegangen ist. "Zugang zur Welt - unmittelbar und durch Wissenschaft" lautet dann die Überschrift des zweiten Kapitels. Im dritten geht es um die Quanten und um alles, was damit zusammenhängt. Kapitel vier ist der Idee der Protyposis vorbehalten, im fünften geht es um Evolution und Leben, im sechsten um das Phänomen des Bewusstseins, das hier als Quanteninformation definiert wird, die sich selbst kennt und erlebt. Das siebte Kapitel schließlich überschreitet die Grenzen des durch Wissenschaft Überprüfbaren und wendet sich der Philosophie zu. Überschrieben ist es mit "Naturphilosophische Ausblicke". Dort räumen die Autoren dann auch ein, dass das Idealbild einer unzweifelbaren Gewissheit für die Wissenschaft unerreichbar ist. Dies muss natürlich auch für die Protyposis gelten. Das achte und letzte Kapitel geht noch einen Schritt weiter und stößt das Tor zur Transzendenz weit auf. Die Autoren plädieren hier für ein Weiterdenken und Fragen über die methodisch bedingten Grenzen der Wissenschaft hinaus. Dies führt zwangsläufig in den Bereich von Spiritualität und Religion, den Themen des letzten Kapitels. "Die Wirklichkeit ist im Grunde geistig", formulieren die Autoren, und sie vertreten die Meinung, dass auch die empirischen Ergebnisse naturwissenschaftlichen Forschens durchaus Raum für einen Glauben lassen, dem es möglich ist, einen Sinn im Ganzen zu sehen. Ihr Buch atmet den Geist einer Versöhnung sich scheinbar als unvereinbar gegenüberstehender Gegensätze; auf der einen Seite der deterministisch ausgerichtete Materialismus, auf der anderen Seite Spiritualität und Religion.

Thomas und Brigitte Görnitz wagten mit ihrem Buch den Sprung über Gedankenbarrieren. Ihre innovatorischen Denkwege haben sie dabei gut abgesteckt, so dass sie auch für einen Nicht-Physiker begehbar sind. Auch eine gewisse missionarische Leidenschaftlichkeit ist in ihrer Argumentation zu spüren. Ob aber das Konzept, das die Autoren hier präsentieren, auch die Sprengkraft für historisch zu nennende Umwälzungen in der Wissenschaft, namentlich der Physik, besitzt, das muss die Zukunft zeigen.

Quantentheorie - ein Buch mit sieben Siegeln? Ich kann Ihnen versichern, dass Sie nach der Lektüre dieses hervorragenden Buches einige dieser sieben Siegel getrost werden entfernen können. Gäbe es ein "Buch des Jahres" zu küren, so wäre dieses hier zweifellos einer meiner ganz heißen Favoriten. Und ich kann nur jedem empfehlen, das lohnende Experiment zu wagen, einen Zugang zur Quantentheorie zu suchen und sich dieses Buch zuzulegen.

Und was sagt uns die Bibel: "Am Anfang war das Wort" (Rede, Satz, Sinn, Gehalt, Information, Protyposis).

(Werner Fletcher; 03/2008)